Die Neuinvestierten

Bericht über die Investitur 2014

 

Die Feierlichkeiten begannen am Freitag, 26. September, nachmittags mit einem Empfang des Landes Steiermark. Landesrätin Dr. Bettina Vollath begrüßte dabei die rund 320 Teilnehmer in Vertretung von Landeshauptmann Mag. Franz Voves. Als Vertreter des Ersten Landeshauptmann-Stellvertreters Hermann Schützenhöfer war Landtagsabgeordneter Eduard Hamedl anwesend. Der Leitende Komtur der Komturei Graz hatte Gelegenheit, der steiermärkischen Landesregierung namens der Ordensfamilie der Statthalterei Österreich und ihrer Gäste aus dem In- und Ausland - unter ihnen der Caritas-Direktor von Jerusalem, Abouna Raed Abusahlia - für die freundliche Einladung zu danken. Den festlichen Rahmen bildete die Aula der 1609 vom späteren Kaiser Ferdinand II. eröffneten „Alten Universität", die unter Maria Theresia in einen weitläufigen Bibliothekssaal im Stil des Rokoko umgewandelt wurde.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Alten Universität befindet sich das Priesterseminar, das den Ordensmitgliedern zum Umkleiden zur Verfügung stand. Von dort aus erfolgte unter dem Schlag der großen Glocke die Prozession in den Dom, in dem um 20.00 Uhr die Feier der Vigil unter der Leitung des Großpriors der Statthalterei Österreich, S. E. Dr. Alois Kothgasser SDB, Erzbischof em. von Salzburg, begann. Nach der Begrüßung durch den Dompfarrer, Apostolischer Protonotar Gottfried Lafer, der Grußworte S. E. des Diözesanbischofs Dr. Egon Kapellari übermittelte, stellte der Statthalter für Österreich, S. E. wHR DDr. Karl Lengheimer, die Neuzuinvestierenden vor, die später ihr Ordensversprechen in seine Hand ablegen sollten. Die Homilie im abendlichen Gottesdienst hielt der Prior der Komturei Graz, Mag. P. Egon Homann OSB. Für die musikalische Gestaltung sorgten die Grazer Choralschola unter Mag. Dr. Franz Karl Praßl, o. Univ.-Prof. für Gregorianik und kirchenmusikalische Werkkunde in Graz, Gastprofessor für Gregorianischen Choral am Pontificio Istituto di Musica Sacra in Rom, und Domorganist Mag. Christian Iwan.
Am Samstag, 27. September, folgte vormittags um 10.00 Uhr in der Basilika Mariatrost das Pontifikalamt mit Investitur, bei der eine Dame, acht Herren und zwei Kleriker in den Ritterorden vom Hl. Grab zu Jerusalem Aufnahme fanden. Offiziator und Prediger war Erzbischof Dr. Alois Kothgasser SDB. Mit ihm konzelebrierten zwei Äbte und neunzehn Priester. Das Collegium Vocale & Instrumentale von MUSICA COELI - Graz unter der Leitung von Mag. Markus Bauer brachte die Missa Sancti Henrici (1696) für Trompete und Posaune von Heinrich Ignaz Franz Biber zur Aufführung. Zum Einzug erklang das Balletto a Cavallo (1667) von Johann Heinrich Schmelzer, zur Kommunion die Sonata I aus den Encaenia Musices (1695) von P. Romanus Weichlein OSB, zum Auszug Bibers Sonata Sancti Polycarpi (1673). Nach der Hl. Messe bat die Komturei Graz zum Stehbuffet.
Am Nachmittag des selben Tags fand, wieder in der Aula der Alten Universität, das vom Leitenden Komtur der Komturei Graz moderierte Festkapitel statt. In seiner kurzen, eindringlichen Botschaft erklärte Abouna Raed Abusahlia, dass wir eigentlich zwei Diözesen angehören: Einmal dem jeweiligen Heimatbistum und zusätzlich der Kirche von Jerusalem, jener Stadt, die keiner Religionsgemeinschaft allein gehöre, sondern Eigentum aller Menschen sei. Er betonte aber auch, dass die Christen des Hl. Landes seit der Entstehung der Kirche das Christentum im Land des Herrn tradieren und dies weiter tun werden. Abouna Raed bedankte sich herzlich für die tatkräftige Unterstützung, die der Ritterorden dem Lateinischen Patriarchat leistet und überbrachte Grüße des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, S. B. Fouad Twal, des Großpriors des Ritterordens vom Hl. Grab. Nach der grundlegenden Rede S. E. des Statthalters und der Dankansprache des neuinvestierten Grazer Ordensbruders DI Peter Leitner präsentierte der Leitende Komtur der Komturei Bregenz, DI Dr. Werner Johler, die Investitur des kommenden Jahres in Vorarlberg. Weiters kam es zur Überreichung von Insignien und Dekreten an die im Rang Erhöhten und Neuinvestierten, von Pilgermuscheln und der vom Grazer Ordensbruder Josef Tomaschitz als Geschenk für die neuen Ordensgeschwister geschaffenen Kreuze. Für große Begeisterung bei den Gästen und den Ordensmitgliedern aus neun europäischen Statthaltereien, an ihrer Spitze I. E. die Statthalterin von Slowenien, Prof. Mag. Marjana Kos, und S. E. der Statthalter von Spanien-Ost, Henric Mas Lopez, sorgten die jungen Leute des HIB.art.chor Liebenau unter Prof. Mag. Maria Fürntratt mit ihrem Musikprogramm.
Im Anschluss an das Festkapitel hatte der Bürgermeister der Stadt Graz die Investiturteilnehmer zu einem Festempfang auf den Schlossberg geladen. Nach dem Dank S. E. des Statthalters DDr. Karl Lengheimer richtete Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl vielbeachtete Worte an die Anwesenden.
Am letzten Tag ihres jährlichen Hauptfestes feierte die Ordensfamilie die Sonntagsmesse in der Herz Jesu-Kirche, deren Unterkirche seit 1988 die Ordenskirche der Komturei Graz ist. Der Liturgie stand abermals Großprior Erzbischof Alois, der auch predigte, vor. Als Ordinarium diente die Missa in A von Franz Xaver Richter (1709-1789); unter der Leitung von KMD Prof. Fritz Haselwander musizierten Chor und Orchester von MUSICA SACRA. Eine Agape mit der Pfarrgemeinde bildete unter strahlend blauem Himmel den offiziellen Schlusspunkt der Investitur 2014 in Graz.
Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr in Vorarlberg!

Dr. Hans Stolzer
Leitender Komtur der Komturei Graz

 

Fotos von der Investitur 2014

 

 

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