Bericht über die Investitur 2018

Lange und intensiv haben wir uns auf sie vorbereitet, nunmehr ist sie Geschichte – die Investitur 2018 im Burgenland. Vom 28. bis 30.09.2018 fand das große jährliche Fest unseres Ordens statt, bei welchem heuer 27 Kandidaten in unsere Gemeinschaft aufgenommen wurden.

Erstmalig war die Anmeldung zur Investitur online über die Ordenshomepage möglich. Dies hat uns bei der Vorbereitung viel erleichtert. Etwa 2/3 der Teilnehmer haben diese Alternative wahrgenommen. Dadurch waren auch die möglichen Fehlerquellen bei der Eingabe von Daten erheblich reduziert. Ich möchte allen danken, die von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, aber auch der Ordensleitung, im Speziellen unserer Frau Kanzlerin Inge Sigl, die diese Initiative umgesetzt hat.

Die Festivitäten begannen am Freitag den 28.09. mit einem Empfang im Hotel Wende in Neusiedl am See. Anschließend fuhren wir mit Bussen in das rund 35 Kilometer entfernte Eisenstadt, wo bei einer feierlichen Prozession über 200 Ordensangehörige bei Kerzenlicht über die Pfarrgasse und den Domplatz in den Eisenstädter Dom einzogen.

Die Vigilfeier selbst war musikalisch sehr einfühlsam und stimmungsvoll von der Dommusik St. Martin unter Dom- & Diözesanmusikdirektor Thomas Dolezal gestaltet.

Den Höhepunkt bildete naturgemäß am Samstag die Investitur in der Basilika zu Frauenkirchen. Über 400 Personen aus Österreich aber auch zahlreiche Gäste aus dem Ausland feierten mit uns.

Unter der Leitung von Christian Horvath begleitete das „FantastischKlassisch Orchester“ mit der „Großen Orgel Solo Messe“ von Joseph Haydn den geistlichen Festakt. Hauptzelebrant war unser Großprior Abt Mag. Raimund Schreier OPraem.

Nach der eindrucksvollen feierlichen Investitur und Festmesse konnten wir uns bei einer kleinen Agape laben, bevor wir wieder nach Eisenstadt fuhren, wo im berühmten Haydnsaal von Schloss Esterházy zuerst das Festkapitel stattfand und anschließend ein festliches Abendessen, an welchem 360 Personen teilnahmen.

Den Abschluss bildete am Sonntag der gemeinsame Gottesdienst in Mönchhof mit der dortigen Pfarrgemeinde. Entsprechend dem burgenländischen Brauch gab es zum Abschluss eine kräftige Agape.

Es bestanden viele Möglichkeiten mit Ordensgeschwistern aus ganz Österreich Gedanken auszutauschen und Freundschaften zu pflegen. Wir Angehörige der Eisenstädter Komturei haben uns über die zahlreichen Gästen und die gute gemeinschaftliche Stimmung und Verbundenheit sehr gefreut und wollen uns bei allen Teilnehmern nochmals herzlich für ihre Mitwirkung bedanken.

Darüber hinaus ergeht ein herzliches Dankeschön an die Ordensleitung, unseren Großprior und den Statthalter, der trotz seiner hohen Funktion dennoch auch bei den Vorbereitungsarbeiten vor Ort mitgewirkt hat, sowie an alle Helfer in unserer kleinen Komturei, die die Durchführung dieser großen Veranstaltung organisiert und ermöglicht haben. Besonders möchte ich auch dem Zeremoniär OB Reinhard Hysek danken, der uns mit Rat und Tat sehr unterstützt hat.

Zum Abschluss und Vervollständigung der Eindrücke möchte ich noch den sehr persönlichen Bericht unserer frischinvestierten Ordensdame Roswitha Braunrath anschließen.

Ich freue mich auf ein Wiedersehen bei der nächsten Investitur in Innsbruck.

 

Dr. Christian Preschitz
Leitender Komtur der Komturei Eisenstadt

 

 

Eindrücke einer junginvestierten Ordensdame

 

Ich beginne nicht bei der Investitur, ich beginne am Karfreitag, wo für mich alles anfing.

Karfreitag 2014 war ich gerade von meiner Pilgerreise aus dem Hl. Land zurückgekehrt, voll von Eindrücken aus Jerusalem. Unerwartet begegnet mir in meiner Heimat das Jerusalemer Kreuz auf den Mänteln der Damen und Ritter des „Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem“, die an der Karfreitagsliturgie im Eisenstädter Dom teilnahmen. Das Kreuz blieb in meinen Gedanken und die Homepage des Ordens war schnell gefunden, um Kontakt aufzunehmen. Der damalige leitende Komtur lud mich daraufhin zu einem Ordenstreffen ein.

Eine Fremde blieb ich nicht lange, die burgenländische Herzlichkeit ließ das nicht zu. Die dreijährige Kandidatur ermöglichte mir, ausreichend Klarheit zu gewinnen, dass ich zu dieser Familie gehören möchte.

Am Tag der Investitur, am 29.09.2018, wäre ich beinahe am „Dresscode“ gescheitert, wenn nicht Heidi Koch eine neue Strumpfhose herbeigezaubert hätte und Inge Lengheimer nicht ein zweites Paar Handschuhe bereitgehalten hätte – wie in einer Familie.

Die Investitur war ein Hoch-Tag, jeder Kandidat begleitet von seinem Paten. Während des Gottesdienstes hatte ich den Eindruck, dass Gott zu mir sagte: „Heute beginnt ein neuer Abschnitt deines Lebens.“

Das ganze Wochenende der Investitur war geprägt von intensiven Begegnungen zwischen den Ordensgeschwistern. Die Vigil im Eisenstädter Dom war eine stimmungsvolle Einleitung für die Investitur am nachfolgenden Tag in der Basilika von Frauenkirchen. Von den grauen Mänteln durften wir uns dort im feierlichen Rahmen verabschieden. Zur Abschlussmesse in der Pfarrkirche Mönchhof erschienen nun wir, die frisch Investierten zum ersten Mal gemeinsam mit euch in der Einheit von Damen und Rittern in Ordenskleidung.

Die Stimmung kann ich nicht wiedergeben, die Musik kann ich nicht nachklingen lassen, aber die Fotos erinnern uns an die Investitur in unserem Burgenland.

4 Jahren waren seit jenem Karfreitag 2014 vergangen, nun hatte sich mein Wunsch erfüllt, Teil dieses Ordens zu sein. Ich bin dankbar und glücklich über die Aufnahme.

Dankbar für die wertvollen Menschen, die ich bereits kennenlernen durfte.

Dankbar für das wunderschöne Fest der Investitur, das meine Heimatkomturei ausgerichtet hat.

Dankbar, dass wir als Familie die Liebe zum Hl. Land teilen.

 

Dr. Roswitha Braunrath

 

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