Die Herbst-Versammlung des Großmagisteriums (22. – 23. Oktober 2019)


Unsere Liebe Frau von Palästina, die Patronin des Ordens vom Heiligen Grab, deren Fest seit 1994 in der ganzen Kirche am 25. Oktober begangen wird, wurde in Rom bei einem Empfang im Palazzo della Rovere während der Herbstversammlung des Großmagisteriums geehrt. Am Mittwoch, den 23. Oktober versammelten sich also fast 300 Gäste, darunter mehrere Kardinäle wie Kardinal Pietro Parolin, Staatssekretär des Heiligen Stuhles, um Kardinal Edwin O’Brien und die höchsten Autoritäten des Ordens.

Der Großmeister des Malteser Ordens, zahlreiche Geistliche, Botschafter, Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft und Journalisten konnten bei dieser Gelegenheit ihre freundschaftliche Verbundenheit mit dem Orden vom Heiligen Grab sowie ihr Interesse für die Anliegen des Heiligen Landes bekunden.

An diesem Tag sowie am Vortag hatten die Mitglieder des Großmagisteriums unter der Leitung von Kardinal O’Brien und in Anwesenheit von Msgr. Pierbattista Pizzaballa, dem Apostolischen Administrator des Lateinischen Patriarchates von Jerusalem, von Msgr. Tommaso Caputo, dem Assessor des Ordens, und den vier Vize-Gouverneuren der jeweiligen Kontinente an verschiedenen aktuellen Dossiers gearbeitet.

Nachdem Generalgouverneur Leonardo Visconti di Modrone die neuen Mitglieder des Großmagisteriums, Leopoldo Torlonia und Dominique Neckebroeck begrüßt hatte, beschrieb er alle Aktivitäten des Großmagisteriums und hob die Bemühungen des Ordens hervor, sich in Lateinamerika dank der Maßnahmen zu entfalten, die mit dem Vizegouverneur für diesen Subkontinent, Enric Mas ergriffen wurden. Er sprach auch über die reibungslose Abwicklung der Treffen zwischen mehreren Statthaltereien in Rom, Houston, Montreal und Brisbane. Asien und Ozeanien haben großes Wachstumspotenzial und der Großmeister wird im Januar dort hinreisen. Der Generalgouverneur sprach auch über die laufenden Restaurierungsarbeiten im Palazzo della Rovere im Hinblick auf ein neues Hotelmanagement für einen Teil des Gebäudes.

Msgr. Pizzaballa stellte dann die Situation im Heiligen Land vor, wo eine Besserung in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht auf sich warten lässt, und betonte die soziale Unsicherheit, in der 80.000 Katholiken in Israel leben, Migranten ohne Schutz, die in Gefahr sind, von heute auf morgen ausgewiesen zu werden. Der Apostolische Administrator beschrieb die neue Organisation des Patriarchats auf wirtschaftlicher Ebene mit den strengen Verhaltensregeln, die völlige Transparenz verlangen. Der folgende Beitrag kam von Sami El-Yousef, dem Direktor der Verwaltungsdienste des Patriarchats, der ausführlich erklärte, wie die auf finanzieller Ebene eingerichteten Kontrollsysteme funktionieren, insbesondere bei der Verwaltung der etwa vierzig Schulen des Patriarchats, in denen sich ein bedeutendes Defizit angesammelt hat. Er erläuterte auch die Rolle des neuen Finanzausschusses, der im Juli 2018 eingerichtet wurde.

Ebenfalls im Bereich der Rechenschaft legte Schatzmeister Saverio Petrillo, der Vorsitzende der Finanzkommission des Großmagisteriums, die heutige Bilanz des Ordens mit einem Spendenaufkommen vor, das an die 9 Millionen Euro grenzt, und freute sich, dass sogar 13 Millionen vorgesehen seien gemäß der von den Statthaltereien bis Ende des Jahres zugesagten Spenden. Die kleinen Projekte stoßen bei den Statthaltern auf großes Interesse und sind ein echter Erfolg, wie zum Beispiel das Projekt mit sozialer Dimension, das im vergangenen Jahr darin bestand, etwa vierzig arbeitslosen jungen Menschen in Gaza Arbeit zu geben. Der Generalgouverneur bestand jedoch darauf, dass die monatlichen Ausgaben für die verschiedenen Einrichtungen (etwa 600.000 Euro pro Monat, die an das Patriarchat überwiesen werden) nicht vernachlässigt werden dürfen. Er beabsichtigt, den Statthaltern in dieser Angelegenheit zu schreiben.

Bei der anschließenden Debatte wurde die Notwendigkeit hervorgehoben, in den Statthaltereien, unter den Groß-Prioren und auch durch das Diözesannetz der Gemeinden besser über die regelmäßigen Bedürfnisse des Patriarchats zu informieren, wie insbesondere der Vize-Gouverneur für Europa, Jean-Pierre de Glutz betonte.

Am zweiten Tag des Treffens berichtete Bart McGettrick, der Vorsitzende der Heilig-Land-Kommission über den Besuch der Kommissionsmitglieder in Jordanien, insbesondere in Jubeiha, wo die Pfarrkirche nächsten April eingeweiht werden dürfte, und in Hashimi, wo der Kindergarten jetzt für die Aufnahme von 300 kleinen Schülern einsatzbereit ist. Er legte den Akzent auf die Frage der Gehälter der Lehrer, die erhöht werden sollten, sowie auf die Einschulung der Kinder von irakischen und syrischen Flüchtlingen. Die etwa dreißig kleinen Projekte, die den unterstützten Menschen näher sind, werden sich im Jahr 2020 auf einen Gesamtbetrag von 900.000 Euro belaufen, merkte er abschließend an.

Vor dem Ende des Treffens sprach Kanzler Bastianelli über die zunehmende Zahl der Aufnahmen und Rangerhöhungen, anschließend versicherte Msgr. Caputo die Teilnehmer über die baldige Fertigstellung der neuen Statuten des Ordens, an denen er mit einer Kommission von Fachleuten des Ordens arbeitet. Die nächste Sitzung des Großmagisteriums ist für den 21. und 22. April 2020 geplant.

François Vayne
(c) Großmagisterium Rom, Herbst 2019

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