Katholische Ordinarien äußern sich besorgt über die Entscheidung, philippinische Mütter und Kinder abzuschieben

Abschiebung von philippinischen Müttern mit ihren Kindern

3. August 2019

 

Wir, die Leiter der Katholischen Kirche in Israel, sind zutiefst besorgt über die jüngste Entscheidung der Einwanderungsbehörde, philippinische Mütter und ihre Kinder abzuschieben. Auch wenn es sich bei den Betroffenen um Arbeitsmigrantinnen handelt, die ihren Status und ihre Aufenthaltserlaubnis in Israel verloren haben, ist es unmöglich, die besonderen Umstände dieser in Israel geborenen Frauen und ihrer Kinder zu ignorieren.

Diese philippinischen Frauen kamen hierher, weil die israelische Gesellschaft sie braucht. Die meisten von ihnen arbeiten in wesentlichen Funktionen und unter schwierigen Bedingungen: Alten- oder Krankenpflege, Haushaltshilfe und Reinigung, mit langen Arbeitszeiten. Ihre Kinder wurden hier geboren, werden in israelischen Schulen unterrichtet, lernen und spielen auf Hebräisch, sie lieben den Staat Israel und sehen hier ihren Platz und ihre Zukunft.

Derzeit sind ausländische Arbeitnehmer gezwungen, zwischen Weiterbeschäftigung und der Erfüllung ihres Rechts auf Mutterschaft zu wählen, da ihnen die Fortsetzung ihres Status hier nach der Schwangerschaft und Geburt verweigert wird, wenn sie ihr Kind in Israel behalten wollen; stattdessen sollen sie durch andere ausländische Arbeitnehmer ersetzt werden. Respektiert diese Politik den Beitrag die Arbeit dieser Frauen zur israelischen Gesellschaft? Entsteht dadurch nicht eine übermäßige Härte sowohl für die Frauen als auch für diejenigen, die sie brauchen?

Was die hier geborenen Kinder (die relativ wenige sind) betrifft, die eine starke Bindung zu Israel empfinden – und einige von ihnen haben nicht einmal das Recht auf Staatsbürgerschaft in den Ländern ihrer Eltern -, ist es nicht möglich, Gnade mit ihnen zu haben und die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass sie unter bestimmten Bedingungen ihr Leben in dem Land, in dem sie geboren wurden, fortsetzen könnten?

 

+ Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, Apostolischer Administrator des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem

+ Erzbischof Yousef Matta, griechisch-melkitischer Erzbischof von Akko

+ Erzbischof Moussa el-Hage, maronitischer Erzbischof von Haifa und dem Heiligen Land 

+ Bischof Giacinto-Boulos Marcuzzo, Weihbischof, Patriarchalischer Vikar für Jerusalem und Palästina

+ Pater Francesco Patton, ofm, Kustos des Heiligen Landes

+ Pater Hanna Kaldani, lateiniscer Patriarchalvikar für Israel

+ Pater Rafic Nahra, Patriarchalvikar für die Seelsorge von Migranten und Asylbewerbern in Israel

 

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