Bericht über die Investiturfeier 2020 in Linz

 

Eine ungewöhnliche Investitur

Als die Komturei Linz vor über einem Jahr von der Statthalterei den Auftrag erhielt die Investitur 2020 in Linz durchzuführen, ahnte noch niemand unter welch schwierigen Bedingungen sie stattfinden sollte. Ende März 2020 (schon im Lockdown der Corona Krise wurde die Einladung mit dem üblichen dreitägigen Festprogramm vom 25.9. bis 27.9.2020 ausgesandt in der Hoffnung, dass die Pandemie im Herbst vorbei sein würde und die Investitur wie geplant durchgeführt werden könnte.

Bereits im Mai zeichnete sich ab, dass einige Programmpunkte wie z.B. die geplante Schifffahrt auf der Donau unter den geltenden Vorsichtsmaßnahmen nicht durchgeführt werden können. Im ständigen Kontakt mit dem Statthalter und dem Großprior wurde sogar eine Absage bzw. Verschiebung auf das Jahr 2021 in Erwägung gezogen. Gleichzeitig stellte das Organisationsteam der Komturei Linz Überlegungen an, ob nicht die Investitur mit einem verkürzten Programm stattfinden könne. Jedenfalls sollten die beiden kirchlichen Kernveranstaltungen, die Feier der Vigil und der Gottesdienst mit der Investitur abgehalten werden können. Denn eines stand im Mittelpunkt: die Aufnahme von 20 Kandidaten, die sich zum Teil schon länger als ein Jahr darauf vorbereiteten, zu ermöglichen.

In der Zwischenzeit wurden laufend die Corona-Maßnahmen verschärft, dann wieder gelockert, was die Planungen nicht vereinfachte. Im Juni 2020 machte das Organisationsteam der Statthalterei den Vorschlag ein auf 2 Tage verkürztes Programm umzusetzen, welches dann mit einer neuen Einladung im Juni verschickt wurde.

Wie vorhergesagt stiegen die Infektionszahlen Anfang September wieder an und es blieb uns nichts anderes übrig als weitere Programmänderungen bzw. -verkürzungen durchzuführen. Das führte auch zur Absage des Festkapitels. Die in der Zwischenzeit eingelangten über 200 Anmeldungen bestärkten uns die Investitur jedenfalls durchzuführen, selbstverständlich unter Einhaltung der jeweils geltenden Covid 19-Vorsichtsmaßnahmen.

Der Hauptorganisator der Investitur OB Alois Froschauer, der schon bisher sein Organisationstalent und große Flexibilität unter Beweis gestellt hatte, erstellte freiwillig ein Covid 19- Präventionskonzept, das von der Gesundheitsbehörde angenommen wurde. Jetzt zweifelte keiner mehr an der Durchführbarkeit der Investitur 2020.

Auch die Absage des Restaurants für das Abendessen vor der Vigilfeier 2 Tage vor der Veranstaltung konnte uns nicht mehr aus dem Konzept bringen. Zu allem Überfluss machte uns auch noch das Wetter einen Strich durch die Rechnung, weitere Programmpunkte wie der feierliche Einzug vom Bischofshof in den Dom mussten abgesagt werden.

Großes Glück hatten wir aber, dass in Linz mit dem Mariendom die größte Kirche Österreichs steht, die genug Platz für alle Feierlichkeiten bietet.

Das verkürzte Festprogramm begann also am Freitag, 25.September mit der Feier der Vigil im Mariendom. Die Kandidaten und Kandidatinnen übergaben ihre Ordensgelöbnisse an den Statthalter OB Andreas Leiner. Sehr eindrucksvoll war die Predigt von Diözesanbischof Manfred Scheuer. Die hervorragende musikalische Gestaltung übernahm ein Vokalensemble der Linzer Dommusik unter der Leitung von Domkapellmeister Josef Habringer und an der Orgel Domorganist Wolfgang Kreuzhuber mit Stücken von Anton Bruckner und Mendelsson Bartholdy.

Die Feier der Investitur fand am Samstag, 26.September wiederum im Mariendom statt. Statthalter OB Andreas Leiner konnte nur wenige Ehrengäste begrüßen, u.a. den Statthalter von Sardinien OB Marco Cantori und den Statthalter von Luxemburg, OB Jacques Klein, die die zusätzlichen Hürden in Kauf genommen haben, sowie Abordnungen des Souveränen - Malteser-Ritterordens und des Deutschen Ordens. Als Offiziator fungierte Ehrengroßprior Erzbischof Dr. Alois Kothgasser. Insgesamt wurden 3 Frauen und 14 Männer in den Orden aufgenommen. Die herausragende musikalische Gestaltung erfolgte wiederum durch Chor und Orchester der Dommusik, welche die Messe Nr.2 in G-Dur von Franz Schubert zur Aufführung brachten.

Den Abschluss der zweitägigen Festveranstaltung bildete ein gemeinsames Mittagessen in den Redoutensälen des Landes Oö. In seinen Schlussworten betonte der leitende Komtur der Komturei Linz OB Hans Aigner, dass zwar bei dieser Investitur vieles anders gewesen sei als sonst, aber die Freude über die durchgeführte Investitur überwiegt. Erwähnt werden soll noch, dass mit den Kollekten und Überschüssen der Beiträge ein konkretes Projekt im Heiligen Land unterstützt wird. In Beit Jala wird die Renovierung bzw. Neugestaltung des Pfarrkindergartens finanziert. Gemeinsam mit der Statthalterei wollen wir einen Beitrag leisten den Kindern eine attraktivere und sichere Einrichtung ihres Kindergartens zu bieten.

Dr. Hans M. Aigner
Leitender Komtur der Komturei Linz

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