Deir Rafat: Feier des Festes der Seligen Jungfrau Maria, Der Königin von Palästina

Deir Rafat –  Am Sonntag, den 27. Oktober 2019 versammelten sich etwa 2000 Gläubige aus der gesamten Region am Marienschrein von Deir Rafat, um das Fest der Seligen Jungfrau Maria, der Königin von Palästina, zu feiern.

Es ist ein tiefempfundenes Fest in Palästina, zu dem sich jedes Jahr Tausende von Gläubigen aus dem gesamten Heiligen Land treffen. Die Feier vom Sonntag war keine Ausnahme.

Das Fest wurde von Patriarch Luigi Barlassina eingeführt, der bei seiner feierlichen Amtsübernahme in der Grabeskirche am 15. Juli 1920 die Diözese Maria weihte und sie zum ersten Mal mit dem Titel „Königin von Palästina“ anrief.

Sieben Jahre später wollte er ein Heiligtum für Maria in Deir Rafat, einem arabisch-christlichen Dorf westlich von Jerusalem. Der Titel „Königin von Palästina“ wurde damals offiziell von der Heiligen Ritenkongregation anerkannt.

Bei der Eucharistie, der Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, der Apostolische Administrator des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, vorstand, gab es einige Konzelebranten: Bischof Giacinto-Boulos Marcuzzo, P. Hanna Kildani, Bischof Emer. Kamal Batish, P. Ibrahim Shomali, P. Pietro Felet und Bischof Jean-Pierre Delville von Liège. Ihn begleitete eine Delegation von Rittern und Damen des Ordens vom Heiligen Grab aus Belgien, die in der ersten Reihe an der Feier teilnahmen, gemeinsam mit der Gruppe von Ordensritte rn aus Jerusalem  und einer aus Kanada. Die Rektoren der beiden Diözesanseminare konzelebrierten auch: P. Yakoub Rafidi, Rektor des Patriarchalseminars von Beit Jala und P. Francesco Voltaggio, Rektor des Seminars Redemptoris Mater in Galiläa.

Zusätzlich zu den tausenden gläubigen Laien, die zum Ereignis kamen, waren auch viele Ordensmänner und Ordensfrauen anwesend, inklusive der Schwestern von Bethlehem, von Maria Himmelfahrt und vom Hl. Bruno, die im Schrein dienen und halfen, das Fest zu organisieren.

Der Wortgottesdienst war reich an Bezügen zur Gesegneten Jungfrau Maria: die erste Lesung aus der Apostelgeschichte (1:12-14) erzählt von der Rückkehr der Apostel nach Jerusalem nach Christi Himmelfahrt und das gemeinsame Gebt, das sie mit einigen Frauen und mit Maria, „der Mutter von Jesus“, sprachen. Die zweite Lesung aus der Apokalypse (11.19; 12.1, 1:3-6.10) beschreibt die großen Zeichen, die am Himmel erscheinen: „Eine Frau, bekleidet mit der Sonne, mit dem Mond unter ihren Füßen und am Kopf eine Krone aus 12 Sternen, gebar einen Sohn, ein männliches Kind, dessen Bestimmung es ist, alle Nationen zu regieren“. Das Evangelium nach Lukas (LK.1:41-50) erzählt die Begegnung zwischen Maria und der Hl. Elisabeth, mit den Worten, die wir im Ave Maria und im Magnifikat finden. In der Predigt von Erzbischof Pizzaballa erinnerte Bischof Marcuzzo an den 50. Hochzeitstag von Romano und Giovanna Di Capitani aus Italien, die zur Volontärgruppe des Hl. Landes „Mar Yussef“ gehören und die seit mehr als 25 Jahren das Fest Maria Königin von Palästina in Deir Rafat ausrichten.

Der „Shepherds“ Chor aus Beit Jala unter der Leitung von George Salsa gestaltete gemeinsam mit Seminaristen aus Beit Jala den Gottesdienst. Wie jedes Jahr folgte am Ende des Gottesdienstes eine Prozession mit der Statue von Maria, der Beschützerin Palästinas.

Beinahe 100 Jahre nach seiner Einführung stellt das Fest Maria Königin von Palästina einen sehr wichtigen Moment für die Gläubigen des Heiligen Landes dar und für alle Gläubigen, die sich nach dauerndem Frieden für diese Völker sehnen.

Filippo De Grazia
Lateinisches Patriarchat von Jerusalem

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