Zum Gedenken 
an unseren Ehrengroßprior 
Erzbischof em. 
Dr. Alois Kothgasser SDB

 

Stift Wilten, 27.2.2024

Liebe Ordensgeschwister! 

Der Heimgang von Erzbischof Alois macht mich sehr traurig. Ich war mit ihm sehr verbunden, vor allem in der Funktion als Vorsitzender der Tiroler Ordenskonferenz während seiner Zeit als Bischof von Innsbruck wie auch als sein Nachfolger im Amt des Großpriors unseres Ordens.

Erzbischof Alois war ein glaubwürdiger Hirte unserer Kirche. Er hat gelebt, was er verkündet hat. Sein Wahlspruch „Veritatem facientes in charitate“ – „Die Wahrheit in Liebe tun“ war in der Tat sein Charisma. Er ist auf die Menschen in Liebe und mit einem großen und hörenden Herzen zugegangen. Die Ordensleute hat er sehr geschätzt und sie – nach Absprache – in die jeweilige Diözese mit Dankbarkeit und großem Respekt eingebunden.

Erzbischof Alois war ein betender, ein zutiefst vom Heiligen Geist erfüllter Ordenschrist und Bischof. Wenn wir gemeinsam irgendwohin unterwegs waren, so war es selbstverständlich, dass wir den Rosenkranz gebetet haben.

Als Großprior unseres Ordens hat er sich – trotz der unglaublich vielen Verpflichtungen als Erzbischof von Salzburg - immer die Zeit genommen, an verschiedensten Sitzungen, Treffen und Festen teilzunehmen. Er hat begonnen, sich zweimal im Jahr mit den Prioren der Komtureien in Salzburg zu treffen. Diesen schönen Brauch pflegen wir heute noch. Während der Consulta im vergangenen November habe ich von vielen Statthaltern gehört, dass nicht wenige Großprioren aufgrund ihrer intensiven Arbeit nicht die Zeit finden, am Leben unseres Ordens teilzunehmen. Unser Ehrengroßprior Alois nahm sich, wenn irgendwie möglich, immer die Zeit.

In vielen Komtureien wird in diesen Tagen seiner gedacht und für ihn gebetet. Als Statthalterei Österreich werden wir erst wieder bei unserer Sommerwallfahrt beisammen sein (außer bei den Einkehr tagen). Nachdem wir heuer den 70. Gründungstag unserer Statt halterei feiern, werden wir am Montag, den 22.7. um 17.00 Uhr in der Stiftskirche St. Peter in Salzburg die feierliche Wallfahrtsmesse zelebrieren und unseres Ehrengroßpriors gedenken. Ursprünglich wollten wir dieses Jubiläum im Salzburger Dom feiern, der aber wegen einer Aufführung von „Jedermann“ geschlossen ist. Ich weiß, dass der Montag für diejenigen, die noch im Beruf stehen, sehr schwierig ist. Vielleicht kann man jetzt schon um einen Urlaubstag bitten. Es wäre schön, wenn möglichst alle zu diesem Gottesdienst kommen, um so auch unsere Zuneigung und unsere Dankbarkeit gegenüber unserem Ehrengroßprior Alois zu zeigen.

Der Gott der Liebe und der Barmherzigkeit, den er so oft gepredigt, auf den er gehofft hat und mit dem er im Gebet immer verbunden war, möge ihn aufnehmen in seine ewige Umarmung.

Abt em. Raimund Schreier OPraem
Großprior