Fast drei Jahrzehnte hat die oberösterreichische Ordensfrau Sr. Hildegard Enzenhofer SDS im Heiligen Land verbracht. Sie hat Zeiten von Krieg und Frieden erlebt und sich im Pflegeheim Beit Emmaus in Palästina für ein gutes Miteinander von Christinnen und Musliminnen eingesetzt.

Sr. Hildegard hat viel Leid gesehen. Menschen mit Behinderung, die wie Tiere gehalten werden, Jugendliche, die sich aus Verzweiflung zu Selbstmordattentaten hinreißen lassen, und Kinder, denen jegliche Bildung verwehrt ist. Gerade deshalb hat die Ordensfrau sich mit Herzblut für die Schaffung von Bildungsangeboten eingesetzt. Denn „Bildung schafft Hoffnung – und verändert alles“, betont die Oberösterreicherin beim Komtureiabend im Kapuzinerkloster in Gmunden. Heirat innerhalb der Familien ist bei jungen Frauen dadurch kein Thema mehr, sie lassen sich nicht mehr in die jahrhundertealten Zwänge pressen, sondern sehen selbstbewusst in die Zukunft. Enzenhofer hat etwa eine Pflegefakultät mitaufgebaut, wo Studierende durch Bildung eine Lebensperspektive bekommen. Auch Paare haben sich dort schon gefunden. Im Altenheim hat sie erlebt, wie gut das Miteinander von Christinnen und Musliminnen funktionieren kann.
Für einen dauerhaften Frieden hat sie wenig Hoffnung, „weil der Hass zu tief sitzt“, wie sie immer wieder erlebt hat.
Seit ihrer Rückkehr nach Österreich setzt sich Sr. Hildegard dafür ein, dass Kirche und Menschen mit Migrationshintergrund besser zusammenfinden. Dem Heiligen Land bleibt sie weiterhin verbunden. „Die Grabesritter sind eine große Unterstützung“ betont Sr. Hildegard und unterstreicht die Notwendigkeit kirchlicher Präsenz.
G. Madlberger, 20.10.2025
© 2025 Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Statthalterei Österreich
GebetszeitLinksE-MailImpressumDatenschutz