Der Ritterorden hat zwei historische Wurzeln: Einmal das von Gottfried von Bouillon 1099 neu begründete Domkapitel der Grabeskirche in Jerusalem mit dem Lateinischen Patriarchen an seiner Spitze. Das Kapitel vom Heiligen Grab wurde von weltlichen Rittern unterstützt, bildete jedoch keinen Ritterorden. Mit dem Ende des christlichen Königreichs von Jerusalem erlosch das Lateinische Patriarchat und die Franziskaner vertraten in seiner Nachfolge die päpstliche Autorität im Lande.
Es entstand der seit 1333 bezeugte Brauch adeliger Jerusalempilger, sich vom Franziskaner- Guardian in der Grabeskirche zum Ritter schlagen zu lassen. 1496 wurde dem Franziskaner-Guardian in Jerusalem vom Papst das Privileg verliehen, daß er und nur er Ritter vom Heiligen Grabe ernennen dürfe. Viele prominente Adelige nahmen die strapaziöse und gefährliche Reise auf sich, um am Grab des Herrn zu seinem Ritter geschlagen zu werden: Herzog Ernst der Eiserne, Oswald von Wolkenstein, Kaiser Friedrich III., Landgraf Wilhelm I. von Hessen und andere. Dies ist die zweite Wurzel des Ordens.
1847 erneuerte Papst Pius IX. das Lateinische Patriarchat und übertrug dem ersten Patriarchen der Neuzeit wieder das alleinige Recht der Ritterernennung. In Anknüpfung an die Ursprungstradition sind die Kanoniker des Kapitels der Grabeskirche immer auch Ritter des Ordens. In seinem langen Pontifikat reorganisierte Papst Pius IX. mit dem Apostolischen Schreiben Cum multa vom 24. Jänner 1868 das alte Rittertum vom Heiligen Grab und gestaltete es zu einer eigenständigen internationalen juristischen Person des Kirchenrechtes unter der Oberhoheit des Heiligen Stuhles. Die Päpste haben sodann persönlich den Orden geführt, bis Pius XII. mit dem Statut von 1949 einen Kurienkardinal als Großmeister des Ordens etablierte.
Heute existieren nur mehr zwei aktive Ritterorden, die vom Heiligen Stuhl als Institutionen des internationalen Rechts anerkannt sind, nämlich der Ritterorden vom Heiligen Grab und der Malteser-Ritter-Orden.
© 2025 Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem, Statthalterei Österreich
GebetszeitLinksE-MailImpressumDatenschutz