
Gegenüber der Pfarrkirche Graz-Mariahilf befindet sich der größte Kosumtempel in der Grazer Altstadt, in dem reges Treiben herrschte. Am 8.12.2025 versammelte sich die Komturei Graz, um in dieser, der Jungfrau und Gottesmutter Maria geweihten Kirche die Heilige Messe zu feiern. Danach begaben wir uns in das nahe gelegene Gasthaus „Alte Press“, in dem wir das heurige Jahr ausklingen ließen. Dabei wurde Rückschau gehalten, aber auch mit Zuversicht und Tatkraft an die Aufgaben im neuen Jahr geblickt, die vor uns liegen.
Der Leitende Komtur, Bernhard Aichernig, erinnert an die Höhepunkte unserer Komturei im heurigen Jahr:
Jänner: Vortrag von OB. York Schmidt: AVL und Mobilität
Februar: Bernhard Rinner: Wozu noch dieses Theater?
März: Impuls zur Fastenzeit: OB Markus Schöck
April: OB Johann Stolzer und Bernhard Aichernig: Hl. Bartolo Longo
Mai: OB Werner Ressi: Energiewelt im Wandel
Juni: Heilige Messe im Priesterseminar, anschließend Ausklang im Glöcklbräu
15. August: Marienschiffsprozession
September: Weihbischof Johannes Freitag
9. Oktober: Drei-Ordenstreffen
20.-24. Oktober: Wallfahrt nach Rom
November: Adventliche Gedanken von OB Istvan Hollo

Traditionell verkauft die Komturei Graz am ersten und am dritten Adventwochenende „Öl und Holz“ aus dem Heiligen Land im Kreuzgang des Franziskanerklosters mitten in der Grazer Innenstadt. Mit Weihrauch, Krippen, Figuren und dem wieder erhältlichen „Ritter Bitter“ konnte Besuchern der Heiligen Messe, treuen Stammgästen und Stadtflaneuren der Advent bereichert und verschönert werden.

OB István Holló ist ein junger, engagierter und äußerst zugänglicher Priester im Kreise der Komturei Graz. Im Rahmen des Komtureiabends am 25.11.2025 hat er zunächst mit weiteren Geistlichen aus unseren Reihen die Heilige Messe zelebriert. Diesmal wurde zum Opfergang gebeten, da Ordensbrüder unserer Komturei den Bischof unserer Diözese demnächst ins Heilige Land begleiten. Mit diesem Opfer soll Christen im Heiligen Land direkt geholfen werden. Anschließend gab uns OB István Holló wertvolle Denkanstöße für eine friedvolle und besinnliche Adventszeit.

Seit sieben Jahren treffen sich die drei in Graz ansässigen Orden einmal im Jahr zu einem gemeinsamen Gottesdienst mit anschließendem informellem Austausch. Im heurigen Jahr war die Komturei Graz für die Organisation dieses Treffens zuständig und konnten insgesamt rund 40 Teilnehmende des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens, der Familiare des Deutschen Ordens und des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem in der Münzgrabenkirche in Graz begrüßen.
Der Heiligen Messe, welche gemeinsam mit der Pfarrgemeinde gefeiert wurde, stand der Prior der Komturei Graz, P. Michal Robitschko, OSB vor. In seiner Predigt griff er thematisch die bevorstehende Heiligsprechung von Barolo Longo - einem Ritter des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem – auf und ermutigte die Gottesdienstbesuchenden weiters zum bewussten Beten des Rosenkranzes. Einem Gebet, dass Bartolo Longo stets verehrte und förderte und welches letztlich auch den Bogen zum Drei-Ordenstreffen in der Münzgrabenkriche spannt: Findet sich doch eine Kopie der Gnadenstatue von Fatima in einer Nebenkapelle der Kirche.
Im Anschluss lud die Komturei Graz zu einem gemütlichen Austausch ein – hier war insbesondere die freundschaftliche Verbundenheit der drei Ordensfamilien spürbar.
mw

Im Gedenken an unsere verstorbenen Ordensgeschwister besuchen wir um Allerheiligen herum deren Gräber und entzünden in Erinnerung eine mit dem Jerusalemkreuz bezeichnete Kerze.
An diesem Gedenken sind eine Vielzahl von Ordensgeschwister beteiligt, da wir insgesamt rund 50 Kerzen quer durch die Steiermark entzünden – von Arnfels bis in die Obersteiermark. Schwerpunkte bilden hier die Grazer Friedhöfe – hier findet sich jährlich eine kleine Gruppe und besucht die Gräber unserer verstorbenen Ordensgeschwister am Leonhard Friedhof, am Zentral-Friedhof sowie am St. Peter Stadtfriedhof. Neben der Erinnerung und der einen oder anderen Anekdote über die Verstorbenen, wird an jedem Grab gemeinsam ein kurzes Gebet gesprochen.
Besonderer Dank gilt hier unserem OB Hans Stolzer – neben der vor-Ort-Organisation der Gräberbesuche – denn er besorgt und finanziert auch alljährlich die mit dem Jerusalemkreuz geschmückten Kerzen.
Dieses bewusste Innehalten um Allerheiligen an den Gräbern unserer verstorbenen Ordensgeschwister ist ein schönes Zeichen der ordensgeschwisterlichen Verbundenheit.
mw
Am ersten Komtureiabend nach der Sommerpause durfte die Komturei Graz den „neuen“ Weihbischof der Diözese Graz-Seckau, S.E. Johannes Freitag, begrüßen.
Gemeinsam mit dem Prior der Komturei Graz, OB P. Michael Robitschko, zelebrierte die Ordensgemeinschaft in der Unterkirche von Herz Jesu eine Heilige Messe. Im Anschluss konnten wir uns mit Weihbischof Johannes Freitag in freundschaftlicher Atmosphäre zu „Gott und die Welt“ austauschen. Insbesondere gab er uns einen Einblick in seine Lebensgeschichte, seine Berufung zum Priester und auch die persönliche Entscheidungsfindung zur Bischofsernennung.
Vielen Dank für den Austausch – wir freuen uns auf viele zukünftige Begegnungen.
Als kleines Dankeschön für seinen Besuch überreichte der Leitende Komtur, OB Bernhard Aichernig, dem Weihbischof eine kleine Auswahl von Produkten aus dem Heiligen Land.
mw
Als einer der ersten steirischen Grabesritter ist Herzog bzw. Erzherzog Ernst der Eiserne zu nennen. Der Vater Kaiser Friedrichs III. wurde 1377 in Bruck an der Mur geboren, starb dort 1424 und ruht im Stift Rein bei Graz: Er unternahm 1414 seine Pilgerfahrt ins Heilige Land. Die im Kreuzgang des Grazer Franziskanerklosters befindliche Grabplatte des wohl 1522 verstorbenen Dr. Johannes von Hallwyll trägt das fünffache Jerusalemkreuz, das ihn als Ritter des Heiligen Grabes ausweist. Besonders sind der Diplomat und Orientalist Feldzeugmeister Anton Graf Prokesch von Osten, 1829 am Heiligen Grab zum Ritter geschlagen, und der große Wohltäter Leopold Freiherr Krametz von Lilienthal, 1868 ernannt, hervorzuheben. 1899 wurde die Grazerin Antonie Neuhold Ordensdame, dann und wann als „Cavaliera“, also „Ritterin“ (!) bezeichnet – die korrekte Bezeichnung lautete damals „Matrone III. Klasse“. 1908 wurde der Fürstbischof von Seckau, Dr. Leopold Schuster, in den Orden aufgenommen. Zwei Offiziere der k.u.k. Armee, Rudolf Klement und Franz Dimeg, 1913 bzw. 1917 in Jerusalem investiert, gehörten schließlich noch der Komturei Graz an.
Vor deren Gründung fanden am Neubeginn des Ritterordens in Österreich nach dem 2. Weltkrieg die ersten drei Investituren statt: 1952 wurden in Salzburg, 1953 in Graz und 1954 in Linz die Steirer Dr. Karl Angerer, Walter Kamschal, Dipl.-Kfm. Konrad Königswieser, Landeshauptmann Josef Krainer sen., Univ.-Prof. Dr. Hanns Koren, Dr. Gustav Mittelbach, Fürstbischof Dr. Ferdinand Pawlikowski, Johann Regner, Johann Riel, Dr. Helmut Schuster, Landeshauptmann a.D. Dr. Karl Maria Stepan, Dr. Hannes Stampfer, DDr. Gerd Stepantschitz und Landtagspräsident Josef Wallner aufgenommen.
Mit Dekret des Kardinal-Großmeisters vom Anfang Oktober 1954 wurde der bisherige „Regent“ der drei Jahre zuvor errichteten Regentschaft Österreich des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem zum Statthalter erhoben, der Großprior eingesetzt und der Rat der Statthalterei genehmigt. Der Statthalter ernannte daraufhin für die ebenfalls 1954 errichteten Komtureien Wien (ursprünglich „Komturei für Wien, Niederösterreich und Burgenland“), Salzburg („Komturei für Salzburg, Tirol und Vorarlberg“) und Graz („Komturei für Steiermark und Kärnten“) – die Gründung der Komturei Linz („Oberösterreich“) erfolgte 1956 – Leitende Komture: Für Graz, dem die Kärntner Ordensbrüder bis 1991 angehörten, war dies am 28. Oktober 1954 Dr. Karl Maria Stepan, der schon in der informellen Phase der Gruppe die Leitung innegehabt hatte und bereits am folgenden 12. Dezember auch Kanzler der Statthalterei (1954–1960) wurde.
Der österreichischen Ordensregierung gehörten aus der Steiermark weiters Dipl.-Kfm. Konrad Königswieser als Statthalter (1963–1967), Dr. Herbert Mussger (1992–1996) und DDr. Erhard Foussek (1996–1997) als Schatzmeister, Prälat o. Univ.-Prof. DDr. Franz Sauer als Geistlicher Zeremoniar (1980–1984), Dr. Hanns Sassmann (1960–1963) und Dr. Gustav Mittelbach (1963–1967) als Weltliche Zeremoniare an. Mag. P. Michael-Christian Robitschko OSB ist seit 2019 Geistlicher Zeremoniar. 2017 wurde Dr. Hans Stolzer mit dem Archiv der Statthalterei betraut.
Hatte die Komturei zum Zeitpunkt ihrer Gründung 17 Mitglieder, erreicht sie 2020 mit 43 Ordensgeschwistern – fünf Damen und 38 Ritter, darunter zehn Geistliche – ihren Höchststand.
1988 fand die Komturei in der Pfarre Graz-Herz-Jesu ihre ständige und freundliche Heimstätte, die Unterkirche der monumentalen Anlage wurde offiziell zur Ordenskirche, deren Volksaltar und die Sessio sind eine Stiftung der Grazer Ordensbrüder. Zu einem wichtigen Zentrum der Gemeinschaft entwickelte sich unter Prior Mag. P. Egon Homann OSB das gastliche Haus der Begegnung des Stiftes Admont in Graz.
Feste Punkte im Jahrlauf sind vor allem die Ordenskapitel und Konventabende mit der Feier der Heiligen Messe und das regelmäßige Rosenkranzgebet um Frieden und Gerechtigkeit im Heiligen Land. Gleiches gilt für die Karwochenliturgien im Dom und die große Grazer Fronleichnamsprozession. Auch dürfen hier der Palmsonntag und der traditionelle Abschluss des Arbeitsjahres im Stift Rein genannt werden.
Seit 1987 unternimmt man nach Möglichkeit – initiiert von Ordensbruder Ing. Franz Pergler – im Frühsommer eine „Ritterfahrt“ nach Grado, verbunden mit einer Schiffswallfahrt zum Marienheiligtum auf der Insel Barbana. Sehr wichtig ist dabei die erfüllte Zeit mit Ordensgeschwistern aus anderen Komtureien, und – wie bei anderen Gelegenheiten und gemeinsamen Pilgerfahrten und Kulturreisen – die Begegnung mit ausländischen Ordensmitgliedern.
1964 wurden für die Erdbebenopfer in Mazedonien, 1991 für Kriegsopfer in Kroatien Hilfsprojekte gestartet. Mit großem Elan unterstützt die Komturei die Aktion „Weihnachten auch für Bethlehem“ sowie den Vertrieb des Olivenöls aus Taybeh.
Investituren fanden in der Steiermark 1953 (Graz), 1957 (Graz), 1970 (Maria Zell), 1977 (Graz), 1982 (Maria Zell, mit Patriarch Beltriti), 1987 (Graz), 1991 (Graz), 2003 (Graz und Stift Rein) und 2014 (Graz) statt. Gegenwärtig ist die Investitur des Jahres 2023 in Planung.
Leitende Komture:
Dr. iur. Karl Maria Stepan (1954–1960)
Dr. med. univ. Gustav Mittelbach (1960–1963)
Dr. iur. Hannes Stampfer (1963–1967)
KR Walter Kamschal (1967–1973)
Dr. med. univ. Gustav Mittelbach (1973–1989)
Prof. Wolfgang Arnold (1989–1996)
Dr. iur. Dr. rer. pol. Erhard Foussek (1997–2004)
Mag. theol. Josef Kassler (2005–2012)
Dr. phil. Hans Stolzer (2013-2020)
Ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Bernhard Aichernig (seit 2021)
Prioren der Komturei:
Domkapitular Msgr. Leopold Haas (1955–1960)
O. Univ.-Prof. Prälat Dr. theol. Georg Hansemann (1960–1988)
O. Univ.-Prof. Prälat Dr. theol. Lic. bibl. Johannes Marböck (1988–2004)
Prälat Lic. theol. Abt Petrus (Andreas) Steigenberger OCist (2004–2009)
GR Mag. theol. P. Egon Homann OSB (2010-2021)
Mag.theol. Michael-Christian Robitschko OSB (seit 01.07.2021)
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