Herr Jesus Christus,
Du rufst uns,
Zeugen Deiner Botschaft und Deiner Erlösung zu sein.
Wir sind Zeugen Deines Todes und Deiner Auferstehung,
Zeugen des Lebens, das Du gebracht hast,
Zeugen der Liebe, Zeugen der Freude.
Wir sind gerufen,
aus der Kraft Deines Kreuzes und Deiner Auferstehung,
durch unser Wort und unser christliches Leben,
den Menschen Hoffnung und Zuversicht zu geben.
Herr,
gib uns in Deinem Geist Mut zum Zeugnis.
Gib uns offene Augen,
offene Ohren
und ein offenes Herz für die Not der Menschen,
besonders für die Christen im Hl. Land,
die unserer persönlichen Sorge anvertraut sind.
Lass uns denken und handeln nach Deinem Wort und Beispiel.
Lass uns unsere Berufung leben mit den Schwestern und Brüdern,
die zur Gemeinschaft des Ritterordens gehören.
Lass uns miteinander auf dem Weg sein.
Lass uns leben in und mit Deiner Kirche.
Lass uns selbst Kirche sein, wie Du sie gewollt hast.
Sei gepriesen jetzt und in Ewigkeit.
Amen.
Ernst Wageneder | Prior Komturei Salzburg
Ich lade uns alle herzlich dazu ein, das folgende Gebet gemeinsam zu beten, und es uns zu verinnerlichen. Es soll nicht ein „müssen“ sein, sondern ein mögliches Zeitfester dafür, um gemeinsam etwas erleben zu dürfen. Dies ist eine Einladung für ein Leben des Gebetes, wo du selbst zum Gebet wirst! Ein Gebet, dass in Hingabe und Freude, in Dankbarkeit und Bitte zugleich gesprochen wird. Ich selbst werde zu einer Sprache. Eine Sprache, die sich sehnt gehört zu werden. Ein Reden, welches danach verlangt nicht nur mit den Ohren unseres Leibes gehört zu werden, sondern mit dem Ohr des Herzens. Das Ohr des Herzen einander zuneigen. Ja! Ich neige mich deinem Leben zu. Eine Zuneigung, die nicht danach fragt, damit du selbst zur Fülle des Lebens gelangen kannst, weil das Dunkel zum Licht, Schwäche zu Kraft, Fragen zu Antworten, Hoffnung zu Vertrauen und der Wunsch zur Liebe werden, sondern zum Segen füreinander.
Unser Gebet für die Adventzeit!
Gott segne das Dunkel, das du nicht verstehst,
und lasse dich schauen Sein Licht.
Gott segne deine Schwäche
und lasse dich erfahren Seine Kraft.
Gott segne deine Fragen
und öffne dir Ohren und Herz,
dass du Seine Antwort verstehst zu Seiner Zeit.
Gott segne deine Hoffnung
und lasse dich vertrauen,
dass größer als deine Wünsche Seine Liebe ist.
(W. Klevinghaus)
Du darfst so sein, wie du bist
Vielleicht fühlst du dich gerade überfordert. Vielleicht verstehst du nicht, warum dein Leben so verläuft, wie es verläuft. Vielleicht fühlst du dich schwach, verloren oder voller unbeantworteter Fragen. Vielleicht hast du das Gefühl, dass du stärker, klarer, sicherer sein müsstest.
Du musst nicht perfekt sein. Du musst nicht alles verstehen. Du musst nicht immer stark sein.
Dieses Gebet lädt dich ein zu einer radikalen Neuorientierung: Was du als deine Schwächen betrachtest, sind genau die Orte, an denen Gottes Kraft am machtvollsten wirken kann. Was du nicht verstehst, ist nicht leer – es ist voll von Möglichkeiten göttlicher Offenbarung.
Dein Dunkel ist heilig
Das, was du nicht verstehst, ist nicht dein Feind.
Du stehst vielleicht gerade vor Situationen, die keinen Sinn ergeben. Du fragst dich: Warum? Warum ich? Warum jetzt? Die Antworten bleiben aus, und das Dunkel wird dichter.
Dieses Dunkel ist nicht die Abwesenheit Gottes. Es ist der Ort, an dem du ihm auf eine tiefere Weise begegnen. Mystiker aller Zeiten haben es erfahren: In der Dunkelheit, wo unser Verstand schweigt, kann unser Herz hören.
Deine Schwäche ist dein Tor zur Kraft
Du bist nicht zu schwach. Du bist genau richtig.
Vielleicht fühlst du dich erschöpft. Vielleicht reichen deine Kräfte nicht. Vielleicht hast du das Gefühl, dass andere stärker, besser, fähiger sind als du.
Gott braucht deine Stärke nicht. Denn genau dort, wo du am Ende bist, fängt er an. Wo deine Kraft aufhört, beginnt seine Kraft Das ist keine Vertröstung – das ist eine spirituelle Kraft, die der Apostel Paulus, Theresa von Avila, und unzählige andere Heilige bezeugt haben.
Deine Schwäche ist eine Öffnung. Sie ist der Riss, durch den das Licht hereinkommen kann. Hör auf, sie zu verbergen. Hör auf, dich dafür zu schämen. Lass sie segnen – und beobachte, wie Kraft fließt, die nicht deine eigene ist, sondern größer, tiefer und tragfähiger.
Deine Fragen sind wertvoll
Du musst nicht alle Antworten haben.
Vielleicht hast du Fragen, die dich nachts wachhalten. Fragen über deine Zukunft, deine Beziehungen, deinen Weg, deinen Glauben. Vielleicht fühlst du dich schuldig dafür, dass du zweifelst, dass du fragst, dass du nicht einfach „glaubst“.
Deine Fragen sind kein Zeichen von schwachem Glauben. Sie sind Zeichen von lebendigem Glauben. Tote stellen keine Fragen. Nur wer lebt, wer wächst, wer sucht, fragt.
Du musst nicht heute alle Antworten haben. Du darfst im Fragen leben. Du darfst warten. Und das Warten selbst formt dich, öffnet dich, bereitet dich vor auf Antworten, die größer sind als du es dir heute vorstellen kannst.
Deine Wünsche werden von Seiner Liebe übertroffen
Es gibt etwas Größeres, als das, was du willst.
Du hast Wünsche. Träume. Hoffnungen. Gebete, die du immer wieder sprichst. Vielleicht sind manche davon noch unerfüllt. Vielleicht fühlst du dich enttäuscht, übersehen und vergessen.
Gott hört dich. Aber seine Liebe zu dir ist größer, weiser und umfassender als deine begrenzten Wünsche. Er kennt deine ganze Geschichte. Was du heute willst, ist vielleicht nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was er für dich bereithält.
Du darfst loslassen. Du darfst deine Wünsche mit offenen Händen halten. Du darfst vertrauen, dass wenn etwas nicht eintrifft, etwas Besseres kommt. Nicht weil deine Wünsche falsch waren, sondern weil Gottes Liebe größer ist.
Was sich in dir verändern wird
Du wirst frei
Frei von dem Druck, alles verstehen zu müssen. Frei von der Last, immer stark sein zu müssen. Frei von der Angst, dass deine Fragen dich disqualifizieren. Frei von der Sorge, dass deine unerfüllten Wünsche bedeuten, dass Gott dich nicht liebt.
Du wirst authentisch
Du wirst aufhören, eine Fassade aufrechtzuerhalten. Du wirst deine Masken ablegen können. Du wirst sagen können: „Ich verstehe nicht“, „Ich bin schwach“, „Ich habe Fragen“, „Ich bin enttäuscht“ – und das wird keine Schande sein, sondern Ehrlichkeit. Und in dieser Ehrlichkeit wirst du Gott begegnen.
Du wirst geduldig
Nicht die Geduld der Resignation, sondern die Geduld des Vertrauens. Du wirst lernen zu warten – nicht verzweifelt, sondern hoffnungsvoll. Nicht passiv, sondern empfänglich. Du wirst verstehen, dass manche Dinge Zeit brauchen, manche Antworten reifen müssen, manche Verwandlungen nicht erzwungen werden können.
Du wirst stark (auf neue Weise)
Nicht die Stärke der Unverwundbarkeit, sondern die Stärke der Verletzlichkeit. Nicht die Kraft, die aus Selbstgenügsamkeit kommt, sondern die Kraft, die durch deine Schwäche fließt. Du wirst stark genug sein, schwach zu sein. Mutig genug, nicht zu verstehen. Weise genug, zu warten.
Du wirst friedvoll
Ein tiefer, unerschütterlicher Friede wird sich in dir ausbreiten. Nicht weil alle Probleme gelöst sind, nicht weil du alles verstehst, nicht weil du keine Schwächen mehr hast – sondern weil du gelernt hast, in all dem die Gegenwart Gottes zu erkennen. Du wirst Frieden haben, der höher ist als alle Vernunft, der trägt auch wenn alles andere wankt.
Deine tägliche Praxis
So lebst du dieses Gebet
Morgens: Beginne mit Ehrlichkeit
Bete dieses Gebet, wenn du aufwachst. Bringe vor Gott, was du nicht verstehst, wo du schwach bist, welche Fragen dich beschäftigen, welche Wünsche du hast. Verberge nichts. Sei radikal ehrlich.
Tagsüber: Erinnere dich
Wenn du in Dunkelheit gerätst – erinnere dich: „Gott segne das Dunkel.“ Wenn du Schwäche fühlst – erinnere dich: „Gott segne meine Schwäche.“ Wenn Fragen aufkommen – erinnere dich: „Gott segne meine Fragen.“ Wenn Enttäuschung kommt – erinnere dich: „Größer als meine Wünsche ist Seine Liebe.“
Abends: Reflektiere dankbar
Bevor du schläfst, danke für das Dunkel, die Schwäche, die Fragen, die unerfüllten Wünsche. Nicht weil sie angenehm sind, sondern weil sie Orte der Gottesbegegnung sind. Danke für das, was du nicht verstehst – denn dort wird Licht kommen.
Die Verheißung für dein Leben
Wenn du diesen Weg gehst...
Du wirst entdecken, dass dein Dunkel vom Licht durchflutet ist.
Du wirst erfahren, dass in deiner Schwäche eine Kraft fließt, die nicht deine eigene ist.
Du wirst verstehen, dass deine Fragen dich zu Antworten führen, die tiefer sind als alles, was du gesucht hast.
Du wirst vertrauen, dass Gottes Liebe größer ist als alles, was du dir jemals gewünscht hast.
Du wirst nicht mehr kämpfen gegen das, was ist. Du wirst es segnen lassen. Und im Segnen wird es verwandelt.
1 Petrus 3,8, 9; Römer 12,10, 11
Ihr sollt alle eines Sinnes sein, füreinander sorgen, freundlich, mitfühlend und demütig; — dazu seid ihr berufen worden, damit ihr einen Segen als euer Erbe erlangt.
Liebt einander mit geschwisterlicher Zuneigung; übertrefft euch gegenseitig in der Dankbarkeit und dient dem Herrn. — Dazu seid ihr berufen worden, damit ihr einen Segen als euer Erbe erlangt.
Gebet Licht der Hoffnung
Ewiger Gott,
in Momenten der Furcht
suche ich deine Stärke.
Verleihe mir Mut,
meine Ängste zu überwinden.
Lass dein Licht
die Dunkelheit vertreiben
und führe mich auf den Weg der Zuversicht.
Gib mir die Kraft,
Herausforderungen anzugehen,
wissend, dass du an meiner Seite bist.
Möge dein Frieden meine Unruhe vertreiben
und mich in deiner Liebe geborgen fühlen.
Amen
Segensgebet Heute, Morgen und alle Tage unseres Lebens
Gott, deinen Segen erbitten wir.
Zuversicht umfange uns,
Deine Liebe halte und heile uns.
Deine Weisheit sei unsere Ratgeberin in allem,
was wir beginnen und beenden.
Heute, morgen und alle Tage unseres Lebens.
Amen
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