Freitag, 08.08.2025
Dtn 4,32-40; Ps 77 (76),12-13.14-15.16 u. 21; Mt 16,24-28
Hl. Dominikus
Dominikus (1170-1221) wurde in eine deutsch-kastillische Familie geboren. Er studierte Theologie und Philosophie. Schon damals offenbarte sich seine Hingabe, als er in einer Hungersnot all seine Bücher verkaufte, damit die Armen zu essen hatten. 1997 wurde er zum Priester geweiht und wirkte massgeblich an innerkirchlichen Reformen mit und begleitete seinen Bischof Didacus in die Marken, wo er mit verschiedenen Irrlehren konfrontiert wurde. Dominikus kam mit der Bewegung der Katharer in Berührung, die seine Vorstellung von der Ausbildung der Priester stark beeinflusste. Er wirkte als Wanderprediger in Südfrankreich, wo er die Irrlehren der Albigenser bekämpfte. Durch Fasten und Predigen konnten er und seine Begleiter viele Albigenser bekehren. In Carcasonne wurde ihm eine Offenbarung zuteil, die fortan den Rosenkranz zum Zentrum seiner Spiritualität werden ließ. Dominikus und seine Gefährten legten als Gemeinschaft ein Gelübde ab mit einer Regel nach dem Vorbild der Augustiner. Dies war die Grundlage des Dominikanerordens als Beicht-, Predigt- und Bettelorden, der aus gelehrten Priestern bestand, die durch ihre Ausbildung in der Lage waren, Häresien zu bekämpfen. Damit begann das segensreiche Wirken des Dominikus und seiner Gemeinschaft, er gründete zahlreiche Klöster, sein Leben war geprägt von Buße und Armut. Er starb während einer Missionsreise nach Norditalien. Seine Heiligsprechung erfolgte 1234.
(nach dem Ökumenischen Heiligenlexikon)
Herr Jesus Christus,
du gingst heim zum Vater,
thronst ihm zur Rechten
über allen Welten;
doch deine Jünger
lässt du nicht als Waisen
hier auf der Erde.
Du schickst als Beistand
deinen Geist der Wahrheit.
Er schenkt uns Einsicht,
gibt uns Licht und Hoffnung.
Er führt die Kirche
sicher durch die Zeiten
hin zur Vollendung.
Er weckt Propheten,
die dem Volk vorangehn
und es voll Umsicht
auf dem Weg geleiten.
Hirten bestellt er,
ist in ihren Worten
nahe den Deinen.
Sie geben Zeugnis,
reden unerschrocken,
stärken die Schwachen,
sammeln die Zerstreuten,
lehren in Vollmacht,
helfen ihren Brüdern,
dich zu bekennen.
Lob sei dem Vater
auf dem höchsten Throne,
Lob sei dem Sohne,
den er uns gesandt hat,
Lob sei dem Geiste,
der von beiden ausgeht,
immer und ewig. Amen.
Deine Wege sind gerecht und wahr, du König aller Zeiten
Groß und wunderbar sind deine Taten, *
Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung!
Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, *
du König der Völker.
Wer wird dich nicht fürchten, Herr, *
wer wird deinen Namen nicht preisen?
Denn du allein bist heilig: +
Alle Völker kommen und beten dich an; *
denn offenbar geworden sind deine gerechten Taten.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn,*
und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit,*
und in Ewigkeit
Amen.
Deine Wege sind gerecht und wahr, du König aller Zeiten
Eure Ältesten ermahne ich, da ich ein Ältester bin wie sie und ein Zeuge der Leiden Christi und auch an der Herrlichkeit teilhaben soll, die sich offenbaren wird: Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde Gottes, nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie Gott es will; auch nicht aus Gewinnsucht, sondern aus Neigung; seid nicht Beherrscher eurer Gemeinden, sondern Vorbilder für die Herde! Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den nie verwelkenden Kranz der Herrlichkeit empfangen.
R Das ist der Freund seiner Brüder, * für das Heil seines Volkes tritt er ein vor Gott. - R
V Für seine Brüder gab er das Leben hin. * Für das Heil seines Volkes tritt er ein vor Gott.
Ehre sei dem Vater. - R
Impuls zur Lesung 1 Petrus 5, 1–4
In der Lesung spricht der Apostel Petrus mit großem Verantwortungsgefühl und demütiger Bescheidenheit zu den Ältesten – also zu den Leitern der christlichen Gemeinde. Er tut das nicht von oben herab, sondern als jemand, der selbst Zeuge der Leiden Christi war. Er weiß, was es heißt, Verantwortung zu tragen – nicht in Macht, sondern in Demut.
„Sorgt als Hirten für die euch anvertraute Herde!“ Wie aktuell ist dieser Ruf in unserer Zeit, in unserer Welt, in der Führung oft mit Kontrolle und Machtausübung verwechselt wird. Gottes Wort erinnert daran, dass echte Leitung aus und mit Liebe geschieht, nicht aus Eigennutz und Machtgewinn. Es ist ein Dienst am anderen.
Gerade heute, wo so viele Menschen Orientierung suchen – in Kirche, in Politik, in der Familie – braucht es Hirten, die nicht selbstsüchtig sind, sondern für andere da sind. In Zeiten von Vertrauensverlust und Missbrauch ist dieser Text eine klare Mahnung an alle, die Verantwortung tragen.
Diese Worte gelten aber nicht nur geistlichen und weltlichen „Chefs“, seien es Bischöfe und Ordensobere oder Vorstandsvorsitzende und Spitzenpolitiker. Nein – die Ermahnungen des Apostel Petrus ist ein Ruf an uns alle, die wir – in welcher Rolle auch immer – Verantwortung tragen: in unseren Familien, in der Gemeinde, im Alltag als Mitarbeiter.
Es ist aber zugleich auch ein Trost: Gott sieht den Dienst am anderen, auch den, den Menschen im Verborgenen und im Kleinen tun – auch für sie gilt die Verheißung:
„Wenn dann der oberste Hirt erscheint, werdet ihr den unvergänglichen Kranz der Herrlichkeit empfangen.“ Nicht das schnelle Lob der Welt zählt oder das schmerzlich fehlende Lob, sondern der Blick Christi auf unser Leben. Am Ende wird nicht der nach weltlichen Kriterien erfolgreichste, sondern der treuste und wahrhaft gute Hirte belohnt.
Bitten wir um Menschen mit Herzen, die sich kümmern, nicht herrschen, mit Augen, die sehen, wo Menschen verloren gehen und mit Händen, die helfen, nicht verurteilen.
Denn dann wird in unserer Welt etwas vom Guten Hirten sichtbar – Christus selbst.
R Amen.
V Singet Lob und Preis.
R Dank sei Gott, dem Herrn.
Der Priester ist kein Engel, vom Himmel gesandt.
Er ist ein Mensch, mitten unter den Menschen,
ein Glied der Kirche, ein Christ.
Mensch und Christ bleibend, beginnt er, dein Wort zu sprechen –
nicht sein eigenes, sondern das, was du ihm gegeben hast.
Vielleicht hat er es selbst nicht voll verstanden,
vielleicht ist es zerkratzt durch seine Schwächen.
Und doch glaubt er und spricht – trotz Angst –,
weil er dir gehorcht.
Und so, liebe Gemeinde, betet für ihn, tragt ihn.
Damit er mit deiner Gnade andere erhält
und Gottes Liebe in ihnen lebendig wird.
Karl Rahner SJ
Herr Jesus Christus,
Du rufst uns,
Zeugen Deiner Botschaft und Deiner Erlösung zu sein.
Wir sind Zeugen Deines Todes und Deiner Auferstehung,
Zeugen des Lebens, das Du gebracht hast,
Zeugen der Liebe, Zeugen der Freude.
Wir sind gerufen,
aus der Kraft Deines Kreuzes und Deiner Auferstehung,
durch unser Wort und unser christliches Leben,
den Menschen Hoffnung und Zuversicht zu geben.
Herr,
gib uns in Deinem Geist Mut zum Zeugnis.
Gib uns offene Augen,
offene Ohren
und ein offenes Herz für die Not der Menschen,
besonders für die Christen im Hl. Land,
die unserer persönlichen Sorge anvertraut sind.
Lass uns denken und handeln nach Deinem Wort und Beispiel.
Lass uns unsere Berufung leben mit den Schwestern und Brüdern,
die zur Gemeinschaft des Ritterordens gehören.
Lass uns miteinander auf dem Weg sein.
Lass uns leben in und mit Deiner Kirche.
Lass uns selbst Kirche sein, wie Du sie gewollt hast.
Sei gepriesen jetzt und in Ewigkeit.
Amen.