Freitag, 31.03.2023
Jer 20, 10-13; Ps 18, 2-3.4-5.6-7b.7cd u. 20; Joh 10, 31-42
O Gott, du lenkst mit starker Hand,
den wechselvollen Lauf der Welt,
machst, dass den Morgen mildes Licht,
den Mittag voller Glanz erhellt.
Lösch aus die Glut der Leidenschaft
und tilge allen Hass und Streit;
erhalte Geist und Leib gesund,
schenk Frieden uns und Einigkeit.
Du Gott des Lichts, auf dessen Reich
der helle Schein der Sonne weist,
dich loben wir aus Herzensgrund,
Gott Vater, Sohn und Heil'ger Geist. Amen.
So wahr ich lebe, spricht der Herr, ich will nicht den Tod des Sünders, ich will, dass er umkehrt und lebt.
Zu dir rufe ich, Herr, mein Fels. *
Wende dich nicht schweigend ab von mir!
Denn wolltest du schweigen, *
würde ich denen gleich, die längst begraben sind.
Höre mein lautes Flehen, wenn ich zu dir schreie, *
wenn ich die Hände zu deinem Allerheiligsten erhebe.
Raff mich nicht weg mit den Übeltätern und Frevlern, †
die ihren Nächsten freundlich grüßen, *
doch Böses hegen in ihrem Herzen.
Der Herr sei gepriesen! *
Denn er hat mein lautes Flehen erhört.
Der Herr ist meine Kraft und mein Schild, *
mein Herz vertraut ihm.
Mir wurde geholfen. Da jubelte mein Herz; *
ich will ihm danken mit meinem Lied.
Der Herr ist die Stärke seines Volkes, *
er ist Schutz und Heil für seinen Gesalbten.
Hilf deinem Volk und segne dein Erbe, *
führe und trage es in Ewigkeit!
Ehre sei dem Vater und dem Sohn*
und dem Heiligen Geist.
Wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit*
und in Ewigkeit. Amen.
So wahr ich lebe, spricht der Herr, ich will nicht den Tod des Sünders, ich will, dass er umkehrt und lebt.
Er hat unsere Krankheiten getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt.
Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Verbrechen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Strafe auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt.
² Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden.
³ Tilge alle meine Frevel.
Wer ist Jesus Christus? Seine Jünger, die ihn begleitet haben, die Menschen, die er begeistert, geheilt und mit seinen Worten aufgerüttelt hat, sie fragen immer wieder: Wer ist das? Die Fragen werden größer und drängender, als Jesus in Jerusalem einzieht. Die Fragen werden schmerzlich und fassungslos, als Jesus am Kreuz stirbt. Wer ist Jesus Christus? Die Jünger und die Menschen in Israel kennen die Schrift. Sie kennen das Lied vom Knecht Gottes. Und sie erkennen: Jesus ist wie dieser Knecht. Jesus ist der Knecht Gottes, der für uns leidet und stirbt. Und so steht am Karfreitag, dieses Lied im Mittelpunkt. Es soll uns helfen zu verstehen, was mit Christus am Kreuz geschieht, warum er stirbt.
Ja! Es ist verstörend. Der Menschensohn spricht nicht nur von einer Botschaft der Vergebung und Heilung, sondern Er selbst muss versöhnend einwirken in die Unheilsgeschichte der Menschen. Es ist nicht nur eine Erinnerungskultur an Worte, die einmal gesprochen wurden, sondern es ereignet sich auch heute immer noch, dass wir einander tragen müssen. Wir müssen einander ertragen und auch vergeben. Wie schwer es doch ist: einander ertragen und vergeben!
Es ist nicht ein blindes Schicksal oder gar ein Fatum, es ist ein Erdulden und auch immer wieder ein Erleiden. Eine verstörende Botschaft! Eine Botschaft, die unsere Sicherheiten zerstört. Wir müssen aus dem Unheil heraus errettet werden. Jedoch können wir das nicht allein! Die heilende Botschaft für uns ist: Gott liebt uns so sehr, dass er uns daraus retten will. Alle Bilder von Jesus, die wir in unserem Inneren tragen, sind zusammengefasst in dem einen: Christus, Gottes Sohn, Gott selbst am Kreuz. Für dich und mich! Für uns!
Gott selbst gibt sich hin! Er gibt sich für uns hin aus Liebe in Leid und Schuld und Tod!
Christus, Gottes Sohn, Gott selbst am Kreuz, erbarme Dich unser!
Barmherziger Gott, wir haben aus menschlicher Schwachheit gefehlt und können aus eigener Kraft dem Netz der Sünde nicht entrinnen. Komm uns in deiner Güte zu Hilfe und befreie uns von aller Schuld. Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Der Herr segne uns. Er bewahre uns vor Unheil und führe uns zum ewigen Leben.
Amen.
Wie in ADAM alle sterben,
so werden in Christus alle lebendig gemacht.
Es gibt aber eine bestimmte Reihefolge:
Erster ist CHRISTUS,
dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören.
(1 Kor 15, 22-23)
Herr Jesus Christus,
Du rufst uns,
Zeugen Deiner Botschaft und Deiner Erlösung zu sein.
Wir sind Zeugen Deines Todes und Deiner Auferstehung,
Zeugen des Lebens, das Du gebracht hast,
Zeugen der Liebe, Zeugen der Freude.
Wir sind gerufen,
aus der Kraft Deines Kreuzes und Deiner Auferstehung,
durch unser Wort und unser christliches Leben,
den Menschen Hoffnung und Zuversicht zu geben.
Herr,
gib uns in Deinem Geist Mut zum Zeugnis.
Gib uns offene Augen,
offene Ohren
und ein offenes Herz für die Not der Menschen,
besonders für die Christen im Hl. Land,
die unserer persönlichen Sorge anvertraut sind.
Lass uns denken und handeln nach Deinem Wort und Beispiel.
Lass uns unsere Berufung leben mit den Schwestern und Brüdern,
die zur Gemeinschaft des Ritterordens gehören.
Lass uns miteinander auf dem Weg sein.
Lass uns leben in und mit Deiner Kirche.
Lass uns selbst Kirche sein, wie Du sie gewollt hast.
Sei gepriesen jetzt und in Ewigkeit.
Amen.